K.W. 2019

Ich schaue aus dem Fenster. Sehe vergangene Grausamkeiten. Sarah kniet auf der Strasse und wird in den Hinterkopf geschossen. Als der Schuss sie trifft wird sie eine goldene Statue.  Jemand kommt und sammelt die Statue auf und tut sie in einen Sack. Es passieren noch andere Grausamkeiten. Ich sehe sie wie in den Nachrichten.  Sie reihen sich wie Filmsequenzen aneinander. Jedes Ereignis erstarrt am Ende zu einer goldenen Statue und wird eingesammelt. Irgendwann liegt der Sack auf dem Boden.  Er sieht aus wie der Sack aus dem Märchen ‚Tischlein deck dich‘. Plötzlich kommen Dollarscheine. Sie gehen aufrecht. Haben Arme und Beine. Sie schwingen Knüppel und schlagen auf den Sack.

C.S. 2010

Welcher Frieden mochte wohl darin liegen, mit einem Elefanten in einem Umschlag zu reisen? Von Kinderhänden durch die Welt getragen. Plötzlich kamen mir all die Tage verloren vor, an denen ich es für unwahrscheinlich gehalten hatte, dass ein Elefant in einen Briefumschlag passt.

C.S. 2010

Gleich einem Pendel schwankte der Stein unter mir. Langsam segelte das Kirchenschiff hinein ins nächtliche Afrika. Wie viele Sterne es gab! Auf den Wipfeln der Bäume wogten Vögel im Wind der Steppe. Ein Elefant brach durch das Unterholz und sah mir vom Ufer aus nach.

C.S. 2010

Und mit einem Male erkannte ich alles wieder! Das kniehohe Gras strich über meinen Schlafanzug. Die Erde unter den Füßen war noch warm von der gerade erloschenen Sonne. Um mich lauter Gebeine von Elefanten. Onkel Erhard ruhte unter einem Baum inmitten des Elefantenfriedhofes. Noch nie hatte ich als Kind solch einen Baum gesehen. Tausend Jahre und mehr schien der Baum alt zu sein. Erst wirkte es, als wäre Onkel Erhard mit seiner Pfeife im Mund eingeschlafen. Doch dann tat er die Augen auf und lächelte mir verschmitzt zu. Komm!