Worauf kann man beim Aufschreiben von Träumen achten?

  • Legen sie einen Zettel, besser noch ein Heft oder Buch und einen Stift mit der Absicht neben Ihren Wecker ihre Traeume am kommenden Morgen aufzuschreiben.
  • Beginnen sie fünf Minuten vor dem Beginn des Tages mit den Überlegungen was sie nachts erlebt haben.
  • Fangen sie mit einem einzigen vorbewußten Begriff an – der Rest kommt womöglich von alleine !
  • Die runde Klammer()steht fuer die spontane Bedeutung, die sie einem Traumelement beimessen. Das koennen Gefuehle im Traum sein, aber auch Einfaelle welche erst beim aufschreiben kommen oder Gedanken, Fragen welche ueber der Traumhandlung stehen. 
  • Die eckige Klammer [ ] steht fuer eine vermutete Herkunft des Traumelements. Ein gedachter Gedanke am Vortag kann einen Traum ausloesen, aehnlich wie eine alte Erinnerung, ein bedeutsames Erlebnis mit Freunden. Besonders wichtig sind hier Namen und Worte; wenn eine Beziehung zur Vergangenheit erahnt wird, ist sie in eckige Klammern im Anschluss an diese zu schreiben. 
  • Wird sich im Traum mit einem bereits getraeumten Traum beschaeftigt, ist dies mit einem Pfeil nach Links anzudeuten <

A.d.A. 2019

Ich bin noch ein kleines Kind, ca sechs Jahre alt. Wir sind auf dem Land, so etwas wie eine Farm im Nirgendwo. Meine Familie, Mom, Dad und Schwester (ca. acht Jahre) fallen in einen alten Steinbrunnen. Ich versuche hinterher zu springen, werde aber wie von einer unsichtbaren Kraft daran gehindert. Je stärker ich es versuchen, desto stärker werde ich zurück gehalten.

K.W. 2019

Ich schaue aus dem Fenster. Sehe vergangene Grausamkeiten. Sarah kniet auf der Strasse und wird in den Hinterkopf geschossen. Als der Schuss sie trifft wird sie eine goldene Statue.  Jemand kommt und sammelt die Statue auf und tut sie in einen Sack. Es passieren noch andere Grausamkeiten. Ich sehe sie wie in den Nachrichten.  Sie reihen sich wie Filmsequenzen aneinander. Jedes Ereignis erstarrt am Ende zu einer goldenen Statue und wird eingesammelt. Irgendwann liegt der Sack auf dem Boden.  Er sieht aus wie der Sack aus dem Märchen ‚Tischlein deck dich‘. Plötzlich kommen Dollarscheine. Sie gehen aufrecht. Haben Arme und Beine. Sie schwingen Knüppel und schlagen auf den Sack.

C.S. 2010

Welcher Frieden mochte wohl darin liegen, mit einem Elefanten in einem Umschlag zu reisen? Von Kinderhänden durch die Welt getragen. Plötzlich kamen mir all die Tage verloren vor, an denen ich es für unwahrscheinlich gehalten hatte, dass ein Elefant in einen Briefumschlag passt.

Interview zur Motivation

Herr Helle, wie sind Sie auf die Idee gekommen Träume zu zeichnen?
Träume sind eine besondere Form der Erinnerung, der Traum selber ist nicht faßbar. Bewusst nehme ich Träume als Traumerinnerungen war. Traumerinnerungen sind nicht gleich dem erlebten Traum. Entscheidend ist, wie ich träume und wie ich mit den erinnerten Träumen umgehe. Träume kann ich z.B. schnell aufschreiben, Träume kann ich aber auch langsam aufschreiben, meinen Assoziationen freien Lauf lassen und meine Gefühle dazu vermerken. In dem Verhältnis zwischen den Assoziationen, die ich zu meinen Träumen habe und den Traumerinnerungen offenbart sich worum es wirklich geht. Hier sehe ich das Wesen des Traumes. Für mich können meine Traumzeichnungen dieses Verhältnis aufzeigen.

Sie zeichnen Ihre eigenen Träume, um sie zu deuten?
Ja, wenn ich mir Zeit dafür nehme. Dadurch kann ich mich differenzierter, komplexer wahrnehmen und Widersprüchlichkeiten in mir vereinigen.

Möchten Sie mit der Traumdatenbank ermöglichen, dass sich andere differenzierter wahrnehmen können?
Das wäre schön. Natürlich werden Traumerinnerung, Traumerlebnis und Bild nicht gleich sein und am Ende kommt es auf den Menschen an, ob er sich dadurch differenzierter wahrnehmen kann oder nicht. Wenn jemand einen Traum an die Traumdatenbank schickt, besteht die Möglichkeit das Traumerlebnis noch mal zu betrachten und auch durch das Bild, das ich zeichne kann der Traum erneut betrachtet werden.


Jendrik Helle wurde interviewt von Tobias Düring

C.S. 2010

Gleich einem Pendel schwankte der Stein unter mir. Langsam segelte das Kirchenschiff hinein ins nächtliche Afrika. Wie viele Sterne es gab! Auf den Wipfeln der Bäume wogten Vögel im Wind der Steppe. Ein Elefant brach durch das Unterholz und sah mir vom Ufer aus nach.

C.S. 2010

Und mit einem Male erkannte ich alles wieder! Das kniehohe Gras strich über meinen Schlafanzug. Die Erde unter den Füßen war noch warm von der gerade erloschenen Sonne. Um mich lauter Gebeine von Elefanten. Onkel Erhard ruhte unter einem Baum inmitten des Elefantenfriedhofes. Noch nie hatte ich als Kind solch einen Baum gesehen. Tausend Jahre und mehr schien der Baum alt zu sein. Erst wirkte es, als wäre Onkel Erhard mit seiner Pfeife im Mund eingeschlafen. Doch dann tat er die Augen auf und lächelte mir verschmitzt zu. Komm!