J.H., 2021

Jetzt liegen die Raunächte hinter uns. Vielleicht hattet ihr auch einen besonderen Traum in dieser Zeit? Schickt mir gerne euren Traum aus dieser besinnliche Zeit zwischen den Jahren. Wie es unterirdisch auch in „besonderen Zeiten“ brodeln kann, zeige ich euch mit dem folgenden Traum, den ich einen Trag vor Sylvester hatte.

Corinnas Kaserne
In einem Vergnügungsviertel tanzen solange Covidioten auf der Straße, bis ein Auto bedrohlich nah an sie heranfährt. Die Coronaparty löst sich daraufhin auf. Ist ein dem Traum-Ich bekannter Querdenker auch zurzeit auf der Partymeile? Mit den letzten versprengten Tänzern auf eine vorbeiziehende Demonstration treffen. Es sind Umweltaktivisten, die gegen den Klimawandel demonstrieren. Die Demonstranten kommen aber aus allen Teilen der Bevölkerung. Es ist zum Beispiel auch ein Schützenverein aber auch ganz andere Bevölkerungsschichten. Erstere Gruppe verliert zahlreiche dicke Golddublonen. Aber kaum einer müht sich diese aufzusammeln. Werden materielle Werte in dieser Zeit obsolet? Ein Querdenker scheint noch nicht dem neuen Zeitgeist erlegen zu sein und versucht noch etwas davon fortzuschleppen. Dann kommt der Demonstrationszug an eine riesige Halle, die aus einem porösen Y-Tong ähnlichen Material gebaut ist. Weil es zu regnen anfängt, beschließen die Führer der Demonstration dort einzukehren. Es gibt dort aber seltsame Kellerräume, wie das Traum-Ich feststellt. Dort sind Schlangen und gefährliche Wesen, die sich aber nichts daraus machen, dass sich in der Halle jetzt dauerhaft einrichten. Das Traum-Ich aber möchte den Keller von den Monstern reinigen, und will dafür eine Abenteuergruppe zusammenstellen. Erst melden sich aber nur jugendliche Kämpfer mit stumpfen Speeren. Als erfahrene Krieger würden sonst nur Querdenker helfen. Für dies Unternehmen bilden wir eine Art Laien-Kaserne. Draußen aber gibt es aber auch reguläres Militär. Beim Ausgang bekommen wir mit, wie sich Angehörige der berittenen Waffengattung ein ziviles Opfer suchen. Die Soldaten bedrohen dieses mit einer Pistole und zwingen es ein französisches Lied zu singen. Einer der Querdenker nimmt dem Kavalleristen geschickt die Waffe ab und nachdem dieser im Diskurs überzeugt wurde, den Zivilisten unbehelligt zu lassen, wird ihm die Pistole zurückgegeben.

Worauf kann man beim Aufschreiben von Träumen achten?

  • Legen sie einen Zettel, besser noch ein Heft oder Buch und einen Stift mit der Absicht neben Ihren Wecker ihre Traeume am kommenden Morgen aufzuschreiben.
  • Beginnen sie fünf Minuten vor dem Beginn des Tages mit den Überlegungen was sie nachts erlebt haben.
  • Fangen sie mit einem einzigen vorbewußten Begriff an – der Rest kommt womöglich von alleine !
  • Die runde Klammer()steht fuer die spontane Bedeutung, die sie einem Traumelement beimessen. Das koennen Gefuehle im Traum sein, aber auch Einfaelle welche erst beim aufschreiben kommen oder Gedanken, Fragen welche ueber der Traumhandlung stehen. 
  • Die eckige Klammer [ ] steht fuer eine vermutete Herkunft des Traumelements. Ein gedachter Gedanke am Vortag kann einen Traum ausloesen, aehnlich wie eine alte Erinnerung, ein bedeutsames Erlebnis mit Freunden. Besonders wichtig sind hier Namen und Worte; wenn eine Beziehung zur Vergangenheit erahnt wird, ist sie in eckige Klammern im Anschluss an diese zu schreiben. 
  • Wird sich im Traum mit einem bereits getraeumten Traum beschaeftigt, ist dies mit einem Pfeil nach Links anzudeuten <

Interview zur Motivation

Herr Helle, wie sind Sie auf die Idee gekommen Träume zu zeichnen?
Träume sind eine besondere Form der Erinnerung, der Traum selber ist nicht faßbar. Bewusst nehme ich Träume als Traumerinnerungen war. Traumerinnerungen sind nicht gleich dem erlebten Traum. Entscheidend ist, wie ich träume und wie ich mit den erinnerten Träumen umgehe. Träume kann ich z.B. schnell aufschreiben, Träume kann ich aber auch langsam aufschreiben, meinen Assoziationen freien Lauf lassen und meine Gefühle dazu vermerken. In dem Verhältnis zwischen den Assoziationen, die ich zu meinen Träumen habe und den Traumerinnerungen offenbart sich worum es wirklich geht. Hier sehe ich das Wesen des Traumes. Für mich können meine Traumzeichnungen dieses Verhältnis aufzeigen.

Sie zeichnen Ihre eigenen Träume, um sie zu deuten?
Ja, wenn ich mir Zeit dafür nehme. Dadurch kann ich mich differenzierter, komplexer wahrnehmen und Widersprüchlichkeiten in mir vereinigen.

Möchten Sie mit der Traumdatenbank ermöglichen, dass sich andere differenzierter wahrnehmen können?
Das wäre schön. Natürlich werden Traumerinnerung, Traumerlebnis und Bild nicht gleich sein und am Ende kommt es auf den Menschen an, ob er sich dadurch differenzierter wahrnehmen kann oder nicht. Wenn jemand einen Traum an die Traumdatenbank schickt, besteht die Möglichkeit das Traumerlebnis noch mal zu betrachten und auch durch das Bild, das ich zeichne kann der Traum erneut betrachtet werden.


Jendrik Helle wurde interviewt von Tobias Düring